Nachjustierte Sternekoordinaten

Markus Luthe / 21.07 2009

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Blogpost von Markus Luthe zur Hotelklassifizierung

Foto: Observatorium Bosscha; © hotmahtg / Wikimedia Commons / CCA-SA 3.0

Im Jahr 2007 wartete der Spiegel mit der Prophezeiung auf: „Im Internet verglühen die Sterne. Hotelsterne waren gestern, jetzt kommen die Laien.“ Mitnichten und ganz im Gegenteil habe ich ihm damals entgegnet. Ich bin überzeugt, dass die Flut subjektiver Meinungen auf den diversen Hotelbewertungsportalen ohne verlässlichen Anker in die reale Welt nur von begrenztem Mehrwert ist. Die Hotelsterne verlieren nicht an Bedeutung, sie werden im Gegenteil immer wichtiger.

Damit sie ihrer Leitfunktion auch gerecht werden, müssen sie in regelmäßigen Abständen auf Hochglanz poliert und ggf. auch nachjustiert werden. Diesen Prozess haben wir nach 1998 und 2005 nun bereits zum dritten Mal durchlaufen, wobei uns erneut eine repräsentative Gästebefragung durch TNS Infratest als wertvoller Kompass diente. Hieran orientierend wurden Modernisierungen insbesondere in den Bereichen Wellness und Schlafkomfort vorgenommen und unsere europäische Initiative zum Qualitätsmanagement „European Hospitality Quality“ in den Kriterienkatalog integriert. 

Die Hotelsterne sollen zukünftig aber auch eine Brückenfunktion zwischen dem realen Hotelprodukt und seinem virtuellen Abbild im Internet übernehmen. Akzente in diese Richtung setzen etwa die Kriterien zur Aussagekraft der Hotel-Homepages und zur aktiven Einbindung von Hotel-Bewertungsportalen. Damit tauchen erstmals Web 2.0-Elemente der „Schwarmintelligenz“ oder der „Weisheit der Massen“ am Firmament der Hotelsterne auf. 

Einen Meilenstein der zukünftigen Entwicklung hoffen wir auch mit der Erweiterung des Horizonts der Hotelsterne, mit ihrer Internationalisierung gesetzt haben. Vom 1. Januar nächsten Jahres an werden Österreich und Deutschland einheitliche Kriterienkataloge haben. Mit den Hotelverbänden weiterer Länder im Rahmen der HOTREC stehen wir ebenfalls im intensiven, partnerschaftlichen Dialog und sind zuversichtlich, den Kreis derer, die gemeinsam die qualitative Vermarktung ihrer Hotellerie voranbringen wollen, bald noch erweitern zu können. 

Übrigens: Laut repräsentativer Befragung deutscher Hotelgäste durch TNS Infratest (n = 1.333, Mehrfachnennungen zulässig) ist die persönliche Empfehlung für die Mehrzahl der Gäste (64,9 %) immer noch die wichtigste Orientierung bei der Hotelauswahl. Doch schon an zweiter Stelle folgt die Sterne-Klassifizierung (40,7 %), gefolgt vom Markennamen des Hotels (29,9%), einer Hotelbewertung im Internet (27,8 %) und einem Zertifikat des Hotels (11,3 %).

Den vollständigen Kriterienkatalog der Deutschen Hotelklassifizierung 2010-2014 finden Sie hier verlinkt. Ich freue mich auf Ihr Feedback! 


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Geschrieben von
Markus Luthe
Dipl.-Volkswirt / Hauptgeschäftsführer
Hotelverband Deutschland (IHA)

luthe@hotellerie.de
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