Macht Facebook für ihr Hotel Sinn?

Gast Author / 14.07 2010

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Gastblog von Karin Schmollgruber zu Social Media vom 14. Juli 2010

Im direkten Gespräch mit meinen Zuhörern, Workshop-Teilnehmern und Kunden taucht immer wieder die gleiche Frage auf: Für wen macht der Einsatz von Facebook überhaupt Sinn? Eine berechtigte Frage. Denn so absolut sinnvoll es ist, sich über die neuen Kommunikationsmöglichkeiten auf den Social Media-Plattformen zu informieren: Bevor Sie zur Umsetzung schreiten, lohnt sich die Beschäftigung mit den notwendigen Voraussetzungen.

Folgende Faktoren werden Ihren Erfolg auf Facebook beeinflussen:

1. Unternehmen(skultur) In Ihrem Hotel ist nie etwas los? Es gibt nichts, worüber Sie etwas schreiben könnten? Fotomotive sind nicht vorhanden? Das trifft auch auf mögliche Inhalte und Motive für Videos zu? Auch wenn es mir schwer fällt, zu glauben, dass es über Ihr Hotel oder Ihre Destination überhaupt nichts Spannendes und Unterhaltsames zu berichten gibt: In dem Fall lohnt sich Facebook noch nicht für Sie.

2. Zielgruppe Sie können sich vor zahlenden Gästen nicht retten? Sie sind auf Jahre ausgebucht? Oder Sie sind überzeugt, dass Ihre Zielgruppe einen weiten Bogen um das Social Web macht? Dann ist Social Media vermutlich nicht Ihre Top-Priorität. Das ist die gute Nachricht. Allerdings dürfen auch Sie nicht vergessen, dass keiner von uns seine Zielgruppe auf ewig „gepachtet“ hat.

3. Authentische Kommunikation Am erfolgreichsten ist eine Facebookseite, wenn Sie darauf genauso kommunizieren wie im direkten Gespräch mit Kunden. Das erfordert, dass wir uns nicht hinter Floskeln, Werbesprüchen und unpersönlicher Rede „verstecken“. Achtung, wenn Sie eine Facebookseite umsetzen, bedeutet das auch, dass Gäste Sie dort direkt ansprechen können. Social Media ist eben kein Kommunikationskanal, auf dem Sie Botschaften nur einseitig „raus schießen“.

4. Ressourcen

Es ist ein ungelöstes Problem: Die Tourismusbranche ist personell unterbesetzt. In der Regel finden sich nirgends Mitarbeiter, die während der Arbeitszeit Däumchen drehen. Deswegen wird Social Media oft als weitere Arbeitsbelastung angesehen. Die gute Nachricht: Der richtige Einsatz kann auch Synergieeffekte erzeugen. Die Regelung eines Gästeanliegens auf Facebook erspart das Telefonat oder die E-Mail. Im besten Fall sehen sogar andere Gäste Ihre Antwort. Je nach Ihrer Situation sparen Sie also durch die Verlagerung Ihrer bisherigen Marketing-Maßnahmen in Richtung Social Media Geld und Zeit für die Konzeptionierung, Erstellung und den Versand von klassischen Werbemaßnahmen wie Kataloge und Kunden-Newsletter.

5. Talent & Leidenschaft

Entweder Sie oder mindestens einer Ihrer Mitarbeiter sollte sich für die offene Kommunikation mit den Gästen via Facebookseite erwärmen. Die Status-Updates sollten unterhaltsam und engagiert geschrieben werden. Idealerweise entsteht dadurch eine virtuelle „Begegnung“, aus der mit der Zeit eine Verbindung zwischen Ihrem Hotel und dem Online-Besucher entsteht. Außerdem ist viel Leidenschaft notwendig, damit Sie oder Ihr Team am Ball bleiben.FazitSoweit einige Überlegungen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie auf Facebook durchstarten.

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Ihre Karin Schmollgruber Inhaberin Passion PR, Wien 


Karin Schmollgruber managed seit über 10 Jahren Web-Projekte. Seit 2006 begleitet die Spezialistin für Online-Kommunikation mit passionpr.at als Beraterin, Trainerin und Vortragende Hotels in Deutschland, Österreich und Südtirol bei der Umsetzung ihrer Online-Strategie mit dem Fokus Social Media Marketing. Dabei geht es ihr immer um die praktische Einsatzmöglichkeiten. Lesen Sie auch den Tourimusmarketing-Branchenblog FastenYourseatbelts.at und den 5-Minuten-Impuls-Newsletter. Für kurze Fragen steht Ihnen Karin Schmollgruber auf facebook.com/passionprvienna zur Verfügung.


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