
Blog von Markus Luthe zur Wegelagerei vom 3. August 2011
Überflüssiger hat wohl selten eine politische Wasserstandsmeldung versucht, das publizistische Sommerloch zu füllen. Bei mir jedenfalls brachte die heutige der SPD-Bundestagsfraktion mit dem Titel „Schwarz-gelbe Wegelagerei gegen Wassertouristen“ das Fass zum Überlaufen.
Die SPD-Tourismuspolitiker vermeinen die Wasserflöhe husten zu hören, dass das Bundesverkehrsministerium nach den monatelangen Diskussionen um eine Pkw-Maut die Einführung einer Bootsvignette zur zweckgebundenen Finanzierung einer verbesserten wassertouristischen Infrastruktur plane und erkennt hierin zugleich den größtmöglichen Wasserschaden. Wörtlich: „Eine solche Politik gegen die passionierten Wassertouristen und Wassersportler ist nur mit dem Begriff ‚Wegelagerei‘ zu bezeichnen.“
Köln am Rhein; © www.schiffbilder.de
Das vermeintliche SPD-Torpedo gegen die Regierung entpuppt sich als peinlicher Rohrkrepierer: Wenn die kommunalen Genossen in Köln, Lübeck oder München eine Matratzen-Maut alias Bettensteuer zum Stopfen allgemeiner Haushaltslöcher einführen, tauchen die SPD-Tourismuspolitiker ab und nun selbst herangezogene Argumente wie Attraktivität des Tourismusstandortes, Ertüchtigung der Infrastruktur oder Marketingbedingungen perlen an der Parteiräson ab.
Erwägt aber der politische Gegner eine Boots-Maut zur zweckgebundenen Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen des Wassertourismus, wird reflexartig „Wegelagerei“ geflaggt. Wir haben im IHA-Blog diesbezüglich schon mehrfach Klarschiff gemacht: „Maßloser Ausfall“, „Der Gipfel“, „Wegelagerei“ oder „Unverfroren“ lauteten u.a. unsere ebenso unerhörten wie seemännisch-klaren Wendekommandos an die Sozialdemokraten.
À propos: Ist ein Flusskreuzfahrtschiffskapitän so unvorsichtig im schönen Köln am Rhein Station und fest zu machen, gehen seit dem 1. Oktober 2010 pro Passagier 5 Euro Bettensteuer an den
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