Blogpost von Markus Luthe zu sozialdemokratischer Wegelagerei

Überflüssiger hat wohl selten eine politische Wasserstandsmeldung versucht, das publizistische Sommerloch zu füllen. Bei mir jedenfalls brachte die heutige der SPD-Bundestagsfraktion mit dem Titel „Schwarz-gelbe Wegelagerei gegen Wassertouristen“ das Fass zum Überlaufen.
Die SPD-Tourismuspolitiker vermeinen die Wasserflöhe husten zu hören, dass das Bundesverkehrsministerium nach den monatelangen Diskussionen um eine Pkw-Maut die Einführung einer Bootsvignette zur zweckgebundenen Finanzierung einer verbesserten wassertouristischen Infrastruktur plane und erkennt hierin zugleich den größtmöglichen Wasserschaden. Wörtlich: „Eine solche Politik gegen die passionierten Wassertouristen und Wassersportler ist nur mit dem Begriff ‚Wegelagerei‘ zu bezeichnen.“
Das vermeintliche SPD-Torpedo gegen die Regierung entpuppt sich als peinlicher Rohrkrepierer: Wenn die kommunalen Genossen in Köln, Lübeck oder München eine Matratzen-Maut alias Bettensteuer zum Stopfen allgemeiner Haushaltslöcher einführen, tauchen die SPD-Tourismuspolitiker ab und nun selbst herangezogene Argumente wie Attraktivität des Tourismusstandortes, Ertüchtigung der Infrastruktur oder Marketingbedingungen perlen an der Parteiräson ab.
Erwägt aber der politische Gegner eine Boots-Maut zur zweckgebundenen Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen des Wassertourismus, wird reflexartig „Wegelagerei“ geflaggt. Wir haben im IHA-Blog diesbezüglich schon mehrfach Klarschiff gemacht: „Maßloser Ausfall“, „Der Gipfel“, „Wegelagerei“ oder „Unverfroren“ lauteten u.a. unsere ebenso unerhörten wie seemännisch-klaren Wendekommandos an die Sozialdemokraten.
À propos: Ist ein Flusskreuzfahrtschiffskapitän so unvorsichtig im schönen Köln am Rhein Station und fest zu machen, gehen pro Passagier 5 Euro Bettensteuer an den Kölner Kämmerer über Bord…
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