Ad Hijacking
Blog von Markus Luthe zum Online-Marketing vom 10. Juni 2012
Mit der weiter ungebremst zunehmenden Bedeutung der Online-Buchbarkeit, wird spiegelbildlich auch die Online-Werbung für die Hotels immer wichtiger. Diese treibt mitunter seltsame und bedenkliche Blüten. Eine davon ist sicher das „Ad Hijacking“. Die Bandbreite der Handlungen reicht dabei von lästig über hinterlistig bis kriminell.
Quelle: http://blog.xamine.com/2012/02/7-beispiele-fuer-brand-bidding-und-ad-hijacking-in-sea-kampagnen/
Eine kleine Aufstellung schillernder Praktiken des Ad Hijacking - ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
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Vor zwei Monaten machten das und das Schwesternhotel Residence Inn Manhattan ungewollt Schlagzeilen, als den über das Hotel-WLAN surfenden Hotelgästen auf jeder aufgerufenen Internetseite ungefragt auch individualisierte Hotelwerbung eingeblendet wurde. Der Internet Service Provider hatte dieses Feature ohne Wissen von Marriott in den beiden Häusern installiert. Es ist zwischenzeitlich durch Marriott deaktiviert worden.
- Auch die neuen Travel Ads im Google Hotelfinder sind zumindest grenzwertig. Das an der Spitze platzierte Hotel ist als Travel Ad farblich kaum merklich markiert. Und anders als auch ein nicht-naiver Nutzer vermuten könnte, stammt diese Werbung an der Pole Position nicht vom Hotel, sondern in der Regel von einem OTA, was aber nur bei genauem Hinsehen für den Nutzer erkennbar ist. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (Az: C-323/09) vom 22. September 2011 hat hier meiner Meinung nach der Irreführung der Verbraucher keinen wirksamen Riegel vorgeschoben.
Im engeren Sinn wird unter Ad Hijacking der Missbrauch eines Markennamens durch einen Affiliate „Partner“ verstanden, der auf das Keyword einer Google Adwords eines Hotels bietet und dahinter eine Kopie der ursprünglichen Hotelanzeige schaltet. So werden die Treffer der Anzeigenkampagne von der Hotelwebsite auf die des Affiliates umgeleitet und dem Hotel durch den glasklaren Betrug ein Kommissionsschaden zugefügt. Das gibt’s doch gar nicht, mögen Sie da einwenden? Offensichtlich doch, noch dazu in großem Ausmaß und branchenübergreifend, wie der Blog von Xamine nachweist.
Es heißt also, das immer buntere Treiben im Internet-Marketing aufmerksam zu verfolgen und die eigene Marke zu verteidigen. Sorgen wir alle gemeinsam für ein bisschen mehr Ordnung und Fairness im Online-Marketing: It’s a jungle out there!
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