Shutdown
Blogpost von Otto Lindner und Markus Luthe zur Corona-Epidemie
Ein Land wird heruntergefahren - ganz, teilweise, vielleicht oder auch nicht...? Was für ein Verordnungschaos !
Mit solch einer dramatischen Situation war die Hotellerie in Deutschland noch nie konfrontiert. Das Land und die Branche können nur noch "auf Sicht" gesteuert werden. Und bei allem Bemühen und Verständnis für die politisch Handelnden, drängt sich aus einzelbetrieblicher Betrachtung letztlich doch das Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins auf...
Auch wir haben kein Drehbuch oder bewährte Handlungsanweisungen für die Ausnahmesituation einer weltweiten Virus-Pandemie. Zumal sich die Situation gerade täglich, wenn nicht stündlich ändert. Die gestern verkündeten, gemeinsamen „Leitlinien zum einheitlichen Vorgehen zur weiteren Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich“ von Bund und Ländern haben jedenfalls aufgrund der komplex verteilten Zuständigkeiten noch nicht zu einem wirklich einheitlichen Vorgehen in Deutschland geführt.
Seien Sie versichert, dass wir im engen Schulterschluss mit den DEHOGA-Kolleg*innen in Bund und Land alles tun, um Sie bestmöglich zu informieren, zu unterstützen und weitere Hilfe von den politischen Entscheidungsträgern einzufordern!
Und da zeichnen sich nach den ersten Rettungsmaßnahmen der vergangenen Woche durchaus weitere Erfolge ab:
- So kündete auch auf unsere Forderung hin gestern Bundesjustizministerin Christine Lambrecht an, dass die Insolvenzantragspflicht für durch die Corona-Epidemie geschädigte Unternehmen ausgesetzt werde.
- Wir machen weiter Druck, dass der von Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Freitag verkündete "Schutzschild für Beschäftigte und Unternehmen" um eine 100%ige Haftungsfreistellung und langjährige Tilgung nachgebessert wird. Frisches Geld nur gegen (weitere) Verschuldung kann nicht die letzte Antwort sein.
- Auch in unsere Forderung nach einem Nothilfefonds (vergleichbar der Landwirtschaftshilfe zur Dürrekatastrophe 2018) ist Bewegung gekommen. Sowohl Bundesfinanzminister Olaf Scholz (ARD-Sendung "Anne Will" vom 15. März), als auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (ARD-Sendung "hart aber fair" vom 16. März) haben sich diesbezüglich aus dem Fenster gelehnt.
- Neben kreditbasierten Hilfemaßnahmen muss das Politik-Portfolio zwingend und zeitnah aber zusätzlich um "verlorene Zuschüsse" erweitert werden. Auch für uns liegt die Analogie zum "Lastenausgleich" der Nachkriegszeit für das diesmal besonders betroffene Gastgewerbe als gesamtgesellschaftliche Aufgabe auf der Hand.
Wir halten Sie selbstverständlich auf dem Laufenden in einer Zeit, in der politische Ankündigungen und Verordnungen mitunter eine Halbwertzeit von nur noch wenigen Tagen haben...
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