Framing
Blogpost von Otto Lindner und Markus Luthe zur Corona-Krise
Seit zehn Wochen befinden wir uns im Lockdown. Vor vier Wochen versprach die Bundesregierung der Hotellerie als besonders betroffener Branche gezielte Hilfe. Ein Konjunkturpaket sollte dann später noch dazukommen.
Heute stellen wir fest, die Bundesregierung hat nicht Wort gehalten. Der Bundesfinanzminister twitterte in dieser Woche, das im Juni ein Konjunkturprogramm für Juli beschlossen werden solle, mit dem auch Hotels unterstützt werden sollen…
Besonders verstörend finden wir das mit dem schwer erträglichen Zeitspiel der Bundesregierung einhergehende Narrativ. Es soll wohl suggerieren, man habe den daniederliegenden Branchen im Lockdown ausreichend Unterstützung zukommen lassen und jetzt gehe es nur noch um Unterstützung für konjunkturelle Nachzügler. Framing nennt man das wohl neuerdings in der Politik.
Nein: Abgesehen vom Kurzarbeitergeld wie alle Branchen hat die Hotellerie bislang keine auch nur annähernd die unverschuldet auflaufenden Verluste ausgleichende Unterstützung erhalten. Die Liquiditätshilfen sind – wenn überhaupt – samt und sonders als Kredite gewährt worden, so dass mittlerweile alle Hotels tief in der Schuldenfalle sitzen dürften.
Die Hotellerie benötigt jetzt und unverzüglich Hilfe in Form von nicht zurückzuzahlenden Zuschüssen. Egal, ob groß oder klein, ob Stadt oder Land, ob Gasthof oder Wellnesshotel! Andernfalls wird die Branche schleichend ausbluten.
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