Vote Stay!

Markus Luthe / 19.06 2016

icon min Lesezeit

icon 0 Kommentare

Zurück

 

Blog post by Markus Luthe about the Brexit poll

Next Thursday the public in the United Kingdom will have to vote on a topic that concerns all of us more than we want to admit to ourselves. I am astonished at the indifference with which even we Germans observe this battle for Europe’s common future with interest but still rather from a certain distance than being more actively involved.


The economic impact of a Brexit would be serious due to the massive interdependencies between the UK  and other EU member states. The economic performance of the United Kingdom is likely to break down with negative consequences such as currency devaluation and capital fleeing the country. A possible subsequent chain reaction might affect the rest of Europe as well. The political signal of a Brexit would be wrong, too: The future of our continent in times of globalization is surely not a reinforcement of the individual national countries but a united Europe.

The impact of a Brexit on tourism in Germany depends on the outcome of the surely long lasting negotiations of the UK with the EU member states after a potential “leave vote”. Topics that need to be covered will include free movement of employees, investments or visa requirements as a non-member of the Schengen Agreement. This might negatively influence the German hospitality industry with a nowadays – and steadily growing – annual number of 5.5 million accommodations of British guests.

A Brexit could prove to be a homicide for Europe as a community of destiny, values and solidarity. But we can take for sure that especially Germany will bitterly miss the constantly warning British voice to respect the subsidiarity principle at the numerous Brussels bargaining tables. This is my point of view anyhow and therefore I call on my British friends: Please stay!

----------------------------------------

Am kommenden Donnerstag treffen die Wähler im Vereinigten Königreich eine Entscheidung, die uns alle in Europa mehr betrifft, als wir es uns eingestehen wollen. Mich wundert die Gleichgültigkeit mit der auch wir Deutsche diesen Kampf um Europas gemeinsame Zukunft interessiert, aber irgendwie noch distanziert beobachten.

Die ökonomischen Auswirkungen eines Brexits wären angesichts der engen wirtschaftlichen Verflechtung Großbritanniens mit den anderen EU-Mitgliedsstaaten wohl gravierend. Die Wirtschaftsleistung des Vereinigten Königreichs droht einzubrechen mit negativen Konsequenzen wie Abwertung und Kapitalflucht. Eine Kettenreaktion könnte auch das restliche Europa in Mitleidenschaft ziehen. Auch politisch wäre der Brexit das falsche Signal, denn die Zukunft unseres Kontinents liegt in Zeiten der Globalisierung sicher nicht in einem Wiedererstarken der Nationalstaaten, sondern in einem geeinten Europa.

Die konkreten Auswirkungen des Brexit auf den Tourismus auch in Deutschland hängen nach einem etwaigen Austritts-Votum wesentlich davon ab, welchen Status das Vereinigte Königreich danach in den sicher jahrelangen Verhandlungen mit den EU-Mitgliedsstaaten, z.B. bezüglich der Freizügigkeit von Mitarbeitern, Investitionen oder Visa-Erfordernissen als Nichtmitglied des Schengener Übereinkommens erzielen wird. Hier könnte die deutsche Hotellerie auch unmittelbar negativ betroffen sein, denn mit seit Jahren zunehmender Tendenz verzeichnet die Branche zuletzt 5,5 Millionen Übernachtungen britischer Gäste.

 


0 Kommentare
Geschrieben von
Markus Luthe
Dipl.-Volkswirt / Hauptgeschäftsführer
Hotelverband Deutschland (IHA)

luthe@hotellerie.de
Sei der erste der kommentiert

Kommentar hinzufügen

×
Name ist erforderlich!
Geben Sie einen gültigen Namen ein
Gültige E-Mail ist erforderlich!
Gib eine gültige E-Mail Adresse ein
Kommentar ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Weitere
25.11.2024 von Markus Luthe
Schwarze Messe

Diese Woche ist es wieder so weit. In den USA wird am vierten Donnerstag im November Thanksgiving gefeiert. Der Tag darauf wurde in den 60er Jahren zum „Black Friday“, zum traditionellen Start der Weihnachteinkaufssaison erklärt. Und seitdem liefert sich der Einzelhandel jedes Jahr pünktlich zum Stichtag auch gemäß eigener Einsicht ruinöse Rabattschlachten und manövriert sich in ein „schwarzes Loch“. Und die jahreszeitbedingten Rabattrituale ziehen immer weitere Kreise, auch in den Tourismus. Ganz vorne mit dabei ist natürlich Booking.yeah. Hoteliers werden vom marktdominanten Buchungsportal eingeladen, in den Tagen vom 21. November bis 4. Dezember für Aufenthalte bis zum Jahresende 2025 bis zu 35% Rabatt als Black Friday-Aktion rauszuhauen.

18.09.2024 von Markus Luthe
Dutch Torpedo

Morgen entscheidet der Europäische Gerichtshof (EuGH) in der Rechtssache C-264/23. Es geht um die Frage, ob die von Booking.com den Partnerhotels auferlegten Raten- und Konditionenparitätsklauseln mit den Vorgaben des europäischen Kartellrechts vereinbar sind. Nach einer elfjährigen Verfahrensdauer wird das Marktgebaren nun also einer abschließenden Klärung zugeführt werden.

19.08.2024 von Markus Luthe
Und täglich grüßt das Murmeltier

Ich habe ein Déjà vu: Momentan fragen zahlreiche Mitglieder an, ob Booking.com denn immer noch Ratenparität per Vertrag einfordern dürfe? Nein, dürfen die nicht. Definitiv nicht! Aber sie versuchen meines Erachtens dennoch immer wieder, den Gesetzgeber, die EU-Kommission, das Bundeskartellamt und den Bundesgerichtshof vorzuführen, indem sie Hoteliers hierüber so verwirren und einschüchtern, dass sie sich am Ende doch an die Ratenparität halten.