Himmlische und andere Eingaben

Markus Luthe / 22.09 2011

icon min Lesezeit

icon 0 Kommentare

Zurück

Blogpost von Markus Luthe zu Bewertungsportalen

Den heute beginnenden Besuch des Papstes in Berlin möchte ich zum Anlass einer sehr weltlichen Randnotiz zum profanen Thema „Bewertungswebsite“ nehmen. Denn vor einigen Tagen entdeckten wir, dass sich nicht nur Ärzte, Lehrer oder Hoteliers den Bewertungen des Web 2.0 stellen müssen, sondern auch der Heilige Vater.

Auf dem Portal Hirtenbarometer kann die deutsche Internet-Gemeinde ihre Pfarrer und Pastoren in den Kategorien „Gottesdienst“, „Glaubwürdigkeit“, „Am Puls der Zeit“, „Jugend-Arbeit“ und „Senioren-Arbeit“ mit jeweils bis zu sechs Punkten preisen. Papst Benedikt XVI. erhält derzeit von seinen virtuellen Schäfchen - mit zugegebenermaßen noch einigem Spielraum nach oben - die Gesamtnote 3,83. Einige Bewertungen davon sollten allerdings sicher zeitnah dem nächst gelegenen irdischen Beichtstuhl überantwortet werden.

Das Hirtenbarometer scheint mir von der noch deutlich auszubauenden Nutzerzahl abgesehen unter mindestens zwei Webfehlern zu leiden, die auch bei den Hotelbewertungsportalen auftreten: Die Offenheit und das Cluster. Die Aussagen zur Qualität der Gottesdienst-Performance müssten doch ganz unterschiedlich danach gewichtet sein, ob der Bewertende regelmäßiger Kirchgänger ist, sich nur zur Christmette in der Gemeinde blicken lässt oder gar ganz aus der Kirche ausgetreten ist. Auch sind nähere Informationen zur Soziodemographie (Konfession, Alter, Familienstand) notwendig, um den Gottesdienstbesuchern wirkliche Orientierung zu geben oder der Gemeinde Positionsbestimmungen zu ermöglichen.


0 Kommentare
Geschrieben von
Markus Luthe
Dipl.-Volkswirt / Hauptgeschäftsführer
Hotelverband Deutschland (IHA)

luthe@hotellerie.de
Sei der erste der kommentiert

Kommentar hinzufügen

×
Name ist erforderlich!
Geben Sie einen gültigen Namen ein
Gültige E-Mail ist erforderlich!
Gib eine gültige E-Mail Adresse ein
Kommentar ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Weitere
11.11.2025 von Markus Luthe
Unerhört
© DBT / Julia Nowak/ JUNOPHOTO

Der Tourismusausschuss des Deutschen Bundestags führt am morgigen Mittwoch eine öffentliche Anhörung „Plattformen der Ferienwohnungsökonomie und die Umsetzung der EU-Verordnung zur Kurzzeitvermietung 2024/1028” durch. Auf Vorschlag der Bundestagsfraktionen wurden vier Sachverständige ins Marie-Elisabeth-Lüders-Haus eingeladen. Zwei Wissenschaftler*innen, eine Vertreterin des Deutschen Ferienhausverbandes und eine Unternehmenssprecherin von Airbnb werden den Ausschussmitgliedern für ihre Fragen zur Verfügung stehen. Die vorab eingereichten Stellungnahmen der New Economics Foundation, von Airbnb und Ferienhausverband wurden auf der Website des Tourismusausschusses im Vorfeld hochgeladen. Auch wir haben unaufgefordert eine Stellungnahme für die Hotellerie eingereicht. Da sie jedenfalls bislang noch nicht auf der Internetseite des Bundestages verfügbar gemacht wurde, stellen wir sie hier zum Download barrierefrei zur Verfügung.

25.08.2025 von Markus Luthe
About Short Stay and Short Pay

Aufgrund einer Vereinbarung der europäischen Statistikbehörde Eurostat mit Airbnb, Booking und Expedia (bis Ende 2024 auch Tripadvisor) schließt sich langsam die Informationslücke über Kurzzeitvermietungen von Ferienhäusern, Wohnungen und Zimmer in ansonsten privaten Gebäuden. Diese Daten werden von bestehenden Tourismusregistern nicht erfasst. Für den Zeitraum ab 2021 stehen nun europaweit die Übernachtungsdaten zur Verfügung und sie belegen: Kurzzeitvermietung (Short-Term Rental, STR) über Online-Vermittlungsplattformen boomt.

16.04.2025 von Markus Luthe
Ton ab?

Es ist zugegebenermaßen ein nur mäßig beschallter Nebenschauplatz. Aber weil auch der schnell prohibitiv teuer werden kann, kümmern wir uns im Hotelverband gerade intensiv mit der zukünftigen Vergabe von Frequenzen aus dem sogenannten Ultrahochfrequenz-Band (UHF). Das Thema mag weder für die breite Öffentlichkeit noch für Hospitality Professionals eine Herzensangelegenheit sein, doch es illustriert ganz gut unser Verständnis von Verbandsarbeit für die Branche. Und deshalb schalte ich hier mal „den Ton an“.