Blog von Markus Luthe zu Hotelbuchungen via Google vom 10. Februar 2011
Google hat eine sich seit Monaten abzeichnende Änderung im Suchprofil von Google Places und Maps vorgenommen, die erhebliche Konsequenzen für die Distributionslandschaft der Hotellerie haben dürfte. Der britische Travel Tech Blog und der E-Blog der fvw haben es zuerst entdeckt: Über die – auch erst vor einem halben Jahr eingeführten – Preisangaben auf den Suchergebnisseiten von Google Maps wurde mit Trust International erstmals ein CRS direkt angebunden, zunächst allerdings nur auf den US-Seiten.
Zu allererst gratuliere ich daher Geschäftsführer Richard Wiegmann und seinem in Frankfurt beheimateten Team von Trust International herzlich zu diesem weltweit beachteten Coup und für die damit übernommene „Eisbrecherfunktion“! Es kann nur im Interesse der Hotellerie sein, wenn Suchmaschinen nicht nur die Ergebnisse der Online Travel Agents (OTA) einbeziehen, sondern auch Hotelhomepages und hoteleigene CRS-Angebote.
Hierauf hatten wir übrigens schon im April 2010 hingewiesen („Jahr der Direktbuchung“) und Trivago als bis dato einzige Metasearchengine, die das schon umsetzte, ausdrücklich gelobt. Wir Hotelverbände in Europa hatten diesen Schritt zuletzt auch mit HOTREC’s „20 Benchmarks of Fair Practices for OTAs“ thematisiert (Nr. 14). Bislang bezieht Google Places seine Preisinformationen für den deutschen Markt ausschließlich von Bookings, Expedia und seit Anfang dieses Jahres auch HRS, aber eben noch nicht von den Hotelhomepages und den Hotel-CRS.
Bei aller Marktunsicherheit, die rund um den Google-ITA-Deal entstanden ist und die immer noch zu zahlreichen Spekulationen Anlass gibt: Dieser Distributionsschritt von Google ist konsequent und im gemeinsamen Interesse von Nutzern und Hotels. Diesmal gilt also: „Google pleases!“
Eine Einschränkung wäre da aber noch zu machen. Laut ersten Informationen wird Google für diese direkte Weiterleitung von Nutzern auf das Hotelangebot eine erfolgsunabhängige Gebühr (Pay per Click) von 0,2 Prozent des in Google Maps angezeigten Buchungswertes verlangen. Im klassischen Suchmaschinenmarketing sind Konversionsraten (neudeutsch: Look to Book - L2B) von 1 Prozent durchaus üblich, so dass sich hieraus eine reale Buchungskommission von round about 20 Prozent ergäbe...
So wird es am Ende auch hier darauf ankommen, dass die segensreichen Kräfte des Wettbewerbs zur Entfaltung gelangen können.
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