Blogpost von Markus Luthe zur Preispolitik

Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal für eine Online-Recherche eine andere Suchmaschine als Google benutzt? Stimmt, mir geht es genauso. Bei einem Marktanteil von Google in Deutschland von über 90 Prozent kann man die Mitbewerber schon mal aus den Augen verlieren.
Dennoch sollte es kein Hotelier unterlassen, Bing Travel, einem Konkurrenzprodukt von Google aus dem Hause Microsoft, einen Besuch abzustatten. Sie werden Bemerkenswertes vorfinden!
Bing Travel blendet zu den Suchergebnissen, nun z. B. auch für Hotels in Frankfurt, zusätzlich zum gefundenen Zimmerpreis einen farbigen Empfehlungs-Button ein: „Deal“ (grün), „Durchschnitt“ (gelb), „Kein Deal“ (rot).
Dem Nutzer wird also durch die Farbwahl des Buttons unterhalb der Rate signalisiert, ob dieser Zimmerpreis für das Hotel schon hinreichend attraktiv ist oder ob er besser noch ein wenig wartet, bis die Rate erfahrungsgemäß für den gewählten Übernachtungszeitraum wieder sinkt. Damit hat also so etwas wie eine „Preishygieneampel“ für Hotels Marktreife erlangt.
Der in dieser Form (noch) einzigartige und zum Patent angemeldete Suchalgorithmus von Bing Travel namens „Rate Indicator“ stellt eine echte Herausforderung für jedes Yield Management System der Hotellerie dar, denn er analysiert das Preisverhalten des Hotels in der Vergangenheit und zieht hieraus Rückschlüsse für den Konsumenten.
Falls ein Hotel also grundsätzlich ab einer bestimmten Tageszeit die Preise senken, zu einem Zeitpunkt X nach einem durchschaubaren Muster mit Rabatten um sich werfen oder grundsätzlich vor Auslastungspeaks die Preise erhöhen und wieder senken sollte, würde dies der „Rate Indicator“ erkennen und in eine entsprechende Empfehlung zum Buchungsverhalten des Nutzers umsetzen.
Ein Big Bang für den Online-Vertrieb oder doch einfach nur ein logischer, nächster Entwicklungsschritt der Transparenz im Web? Das Internet vergisst jedenfalls nichts.
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