Bettensteuer Potsdam: Offener Brief des Tourismusverband Potsdam-Havelland an die Rathausfraktionen

06.05.2014

info-potsdam.de

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Mitglieder der Potsdamer Rathausfraktionen,

die wieder in der aktuellen Diskussion stehende Einführung einer „Bettensteuer“  für Beherbergungsbetriebe ist für die Mitglieder des Tourismusverbandes Potsdam-Havelland e.V. nicht nachvollziehbar und völlig unakzeptabel.

Zusätzliche Steuern im Tourismus sind grundsätzlich nur durch eine Erhöhung der Gästezahlen und damit durch Steigerung des Umsatzes aller am Tourismus beteiligten Potsdamer Unternehmen zu erreichen;  Arbeitsplätze werden damit gesichert und neue geschaffen.

Die  Einführung einer Bettensteuer wäre extrem kontraproduktiv. Wenngleich sich die Einnahmen durch die „Bettensteuer“ wahrscheinlich in Grenzen halten werden (auch infolge des hohen Verwaltungsaufwandes im Amt und in den Unternehmen), wäre der Imageschaden für Potsdam enorm. Negativschlagzeilen verbreiten sich extrem schnell und potenzielle Gäste unserer Stadt, insbesondere Stammgäste, werden abgeschreckt. Eine neue Imagekampagne für Potsdam wäre wiederum mit hohen Marketingkosten verbunden.


Daher muss es unser aller Bestreben sein, durch ein positives Image zusätzliche Gäste zu akquirieren, z.B. durch ein allseits ausgezeichnetes Gastgeberbewusstsein, durch bestmögliche Qualität der touristischen Dienstleistungen und durch eine gute Infrastruktur. 


Zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur war bereits die Erhebung einer Tourismusabgabe, an der alle vom Tourismus partizipierenden Unternehmen beteiligt werden, in der Diskussion. Diese müsste dann nicht durch unsere  Gäste finanziert werden sondern durch die Unternehmen selbst. Obwohl auch damit ein hoher Verwaltungsaufwand verbunden ist (die Studien dazu sind offenbar bereits erfolgt),  wäre das zumindest die gerechtere Lösung.


Weiterhin erscheint uns die Erhebung eines Parkeintritts (z.B. für Potsdamer mit Einwohnerjahreskarte) sinnvoll. Wir können es uns nicht leisten, dass diverse Busgruppen durch die Stadt und die Parkanlagen „geschleust“ werden, die u.U. keine einzige Leistung Potsdamer Betriebe in Anspruch nehmen. Denkbar wäre auch eine geringfügige Erhöhung der Eintrittsgelder für Innenbesichtigungen der Schlösser. Die Zuwendungen der Stadt  für die Schlösserstiftung könnten damit entfallen.


Aus den vorgenannten Gründen bitten wir Sie, sich unbedingt  gegen die Einführung einer „Bettensteuer“ auszusprechen und uns Ihre Auffassung zu dieser Problematik baldmöglichst mitzuteilen.


Mit freundlichen Grüßen


Eckard Schaaf

Vorsitzender

Tourismusverbandes Potsdam-Havelland e.V.

Offener Brief des Tourismusverband Potsdam Havelland e. V. zur Bettensteuer
Quelle: info-potsdam.de

Weitere
22.07.2024
From the Desk - Hoteldistribution

In der aktuellen Folge unseres Vlogs #FromtheDesk geht es um die Hoteldistribution. Tobias Warnecke stellt die wichtigsten Erkenntnisse der HOTREC Hoteldistributionsstudie 2024 vor, wirft einen Blick auf den Distributionsmix der europäischen Hotellerie und analysiert Marktanteile der OTAs u.v.m.

01.07.2024
Hotelklassifizierungen in Deutschland ab sofort auch gemäß HSU-Kriterienkatalog 2025-2030 möglich

Die europäische Hotelstars Union (HSU) hat anlässlich ihrer Generalversammlung in Budapest am 24. April 2024 einen neuen Kriterienkatalog 2025-2030 beschlossen und es den Mitgliedsländern überlassen, die modernisierten Kriterien, wenn gewünscht auch schon ab dem 1. Juli 2024 zur Anwendung zu…

25.06.2024
ZDF WISO, 24. Juni 2024: Betrugsmasche mit Booking - Ärger bei der Hotelbuchung vermeiden

"Bei dieser Betrugsmasche kapern Hacker Hotel-Accounts und kontaktieren Hotelgäste, um an deren Geld zu kommen. Kümmert sich Booking.com ausreichend um die Sicherheit der Kunden?"

Im Interview: IHA-Hauptgeschäftsführer Markus Luthe