Human Resources

16.11.2021
Hotelführer

Aktueller Blogpost "Der Publikumspreis" von Otto Lindner zum Mitarbeitendenmangel

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"Wir sollten aufhören, nur zu reden!!

Das Thema ist nicht neu, Corona hat das Problem - wie viele andere - nur verstärkt!

Mitarbeitendenmangel, ob nun Fachkräfte, Angelernte oder Aushilfen. Und was tun wir als Branche?? Wir lamentieren, beklagen die Ungerechtigkeiten unseres Berufslebens und beteiligen uns mit bedauernswerter Lust am Schlechtreden der eigenen Branche. Unsere Fachmedien, ob nun digital oder analog, verstärken es mitunter durch immer reißerischere Artikel, auch hier die ungetrübte Wonne am eigenen Untergang.

Reflexartig kommt nur ein Vorschlag auf - mehr Geld. Der neue Mindestlohn der Ampel wird leichtfüßig gerissen, neue Arbeitszeitmodelle verkündet, ob die in der Arbeitszeitgesetzgebung überhaupt möglich sind und die Mitarbeiter sie wollen, gerät dabei schon mal aus dem Blickwinkel. Sicherlich ist das Gehalt wichtig, aber lässt sich mit mehr Geld alles lösen, was unsere Mitarbeitenden dazu veranlasst, uns zu verlassen?

Was uns fehlt:

  • Erkenntnisse über die wirklichen Wünsche und Sorgen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insbesondere der ehemaligen, die uns verlassen haben. Um daraus zu lernen, wie wir uns verändern müssen.
  • Harte und weiche Argumente, warum vielleicht doch nicht alles so schlecht ist bei uns. Arbeiten wirklich nur Masochisten und Verrückte bei uns oder macht es nicht doch auch ein bisschen Spaß? Sind die Arbeitsbedingungen nicht doch bei der Mehrzahl der Hoteliers ordentlich bis vorbildlich?
  • Überzeugende Fakten für zukünftige Auszubildende, dass unsere Berufsbilder modern sind die Karrierechancen in Hotellerie und Gastronomie intakt und weiterhin zukunftssicher sind - sollte uns nicht gerade eine Pandemie überfallen. Und die letzte war vor mehr als 100 Jahren.

Was brauchen wir?

Den Publikumspreis!! Das ist bei jeder Verleihung immer der ehrlichste. Denn er wird von keiner Jury mit mehr oder weniger objektiven Experten verliehen, sondern von der geneigten Zielgruppe selbst. Er ist auch kein Siegel mit einem Aufkleber an der Tür oder eine Urkunde mit den gestellten Fotos in der Zeitung. Dafür gibt es die reine, unverfälschte Wahrheit, ob sie uns nun gefällt oder nicht!

Wir können das herbeigeredete schlechte Image der Branche ändern. Zunächst dadurch, dass wir nicht immer nur diejenigen dominieren lassen, die negative Erfahrungen mit uns gemacht haben. Verstehen Sie mich nicht falsch. Jede schlechte Bewertung ist eine Chance, das haben wir bei HolidayCheck & Co gelernt. Aber eben auch, dass mehr Bewertungen auch diejenigen zu Wort kommen lassen, die zufrieden, wenn nicht sogar glücklich bei uns sind.

Warum nutzen wir das ungeheure Potential vielfältiger Vorschläge unserer Mitarbeitenden so unterschiedlich? Vorbildliche Kolleginnen und Kollegen pflegen ein enges Verhältnis zu ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und wissen um ihre Befindlichkeiten, befragen sie regelmäßig offen und/oder anonym, führen Exit-Interviews, kommunizieren die Ergebnisse und lassen vor allem den Erkenntnissen dann auch Taten folgen.

Aber warum sind wir dabei immer noch so althergebracht und analog unterwegs, wenn wir doch bereits deutlich effizientere, kostengünstigere, wirksamere und vor allen Dingen glaubwürdigere Instrumente zur Verfügung haben? Wo gibt es diese unverblümte und preiswerte Wahrheit?

Natürlich im Internet. Das haben wir doch gelernt. Es fing an mit den Hotelbewertungs-Portalen vor etwa 15 Jahren, die uns die Wahrnehmung unserer Dienstleistung durch die Gäste so deutlich wie nie zuvor vor Augen geführt haben und seitdem ein unverzichtbares Entscheidungskriterium bei der Hotelsuche, aber auch für uns bei der Qualitätskontrolle geworden sind. Mittlerweile kann man auf den einschlägigen Portalen Volkes Stimme über eigentlich alle Waren und Dienstleistungen in Erfahrung bringen

Nutzen wir doch dieses ungeheure Potential viel strategischer als bisher. Seit Jahren gibt es gute Ansätze, aber es sind noch viel zu wenige Bewertungen im Netz, als dass sie repräsentativ genannt werden könnten.  Aber sollen wir deshalb auf dieses Transparenz-Tool verzichten?

Versuchen wir doch gemeinsam mit den Anbietern klare Regeln eines fairen Miteinanders zu vereinbaren, um dann alle gemeinsam das Abenteuer zu wagen, uns der harten Meinung unserer Mitarbeitenden zu stellen. Natürlich werden einige von uns unliebsame Dinge über sich lesen, natürlich werden einige, die uns verlassen haben, der Versuchung erliegen nachzutreten. Aber wir müssen und werden das ertragen. Denn es wird eine Vielzahl positiver Erkenntnisse für uns bringen, wir können uns verändern/weiterentwickeln und wir haben endlich harte Fakten für die Presse, für die öffentliche Meinung, ja auch für die Gewerkschaften, dass die große Vielzahl unserer Mitarbeitenden sich bei uns wohlfühlt.

Natürlich müssen wir auch hier aufpassen, dass nicht wieder Plattform-Monopolisten entstehen, die ihr Geschäftsmodell auf unserem Rücken ausbreiten. Booking.com lässt grüßen. Wir als Hotelverband sehen in einem offenen, proaktiven Umgang mit Arbeitgeberbewertungen und ihren Portalen jedenfalls ein enormes Potenzial, einen glaubwürdigen und nachhaltigen Imagewandel für unsere Branche herbeizuführen. Wir gehen in einen offenen Dialog mit den Anbietern, um verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Seien wir mutig und stellen wir uns der mit Abstand wichtigsten Meinung über uns als Arbeitgeber - wir können gemeinsam nur gewinnen!!"

Hier geht's zum aktuellen Blogpost "Der Publikumspreis" von Otto Lindner und zur Kommentarfunktion:  https://www.hotellerie.de/news/newsdetail/der-publikumspreis

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