E-Commerce

05.07.2022

Nexi European E-Commerce Report gibt Auskunft über Online-Shopping-Verhalten in Europa

Rund 11.000 Verbraucherinnen und Verbraucher in acht europäischen Ländern haben Auskunft über ihr Online-Shopping-Verhalten gegeben: Der „Nexi European E-Commerce Report 2021“ des führenden europäischen PayTech Nets / Nexi Group zeigt zum 15. Mal, wie sich der E-Commerce in Skandinavien und mittlerweile auch in der DACH-Region sowie Italien entwickelt. Die größten Unterschiede zeigen sich beim Zahlungsverhalten. Insgesamt nähert sich das Konsumentenverhalten im Onlinehandel in Europa immer mehr an – eine Chance für den europäischen E-Commerce.

  • Deutschland mit 190 Milliarden Euro Umsatz weiterhin größter Markt mit dem stärksten Wachstum (+18 Prozent)
  • 11.000 Konsumenten in acht Ländern zu Online-Kaufverhalten befragt
  • Physische Produkte in allen Ländern nach Pandemie Spitzenreiter – Travel-Branche erholt sich
  • Viele Gemeinsamkeiten – nationale Unterschiede insbesondere bei bevorzugter Zahlungsmethode

Die Erhebung zeigt, der deutsche Markt hat nach wie vor mit über 190,8 Milliarden Euro den höchsten Umsatz im E-Commerce aller acht verglichenen Länder und mit 18 Prozent auch das stärkste Wachstum im Vorjahresvergleich. Italien ist mit großem Abstand zu den kleineren Ländern wie Österreich, Schweiz und den skandinavischen Ländern auf Platz zwei (186,7 Milliarden Euro). Der überwiegende Anteil des Umsatzes wird in allen acht Nationen mit physischen Produkten erzielt, jeweils gefolgt von Ausgaben für Reisen und Mobilität sowie – je an dritter Stelle – von Dienstleistungen.

Europäischer E-Commerce wächst auch nach Ausnahmejahr

Im Vergleich zum Vorjahresergebnis wird aber deutlich, dass sich das Reisesegment wieder erholen wird. Vor der Corona-Pandemie haben die Umsätze der Branche rund 50 Prozent am Gesamtvolumen ausgemacht. „Wir sehen, dass der E-Commerce-Markt in Europa auch künftig wachsen wird – trotz des Ausnahmejahres 2020“, so Michael Santner, Head of PSP DACH bei Nets / Concardis. „Bereits jetzt zeigt sich, dass die Lust der Menschen auf Mobilität und Reisen auch nach der Pandemie ungebrochen ist, entsprechend wird der gesamte Online-Handel in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, denn es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass der Absatz von physischen Produkten in Zukunft wieder rückläufig sein wird.“

Gemeinsamkeiten gibt es in den acht Erhebungsländern nicht nur bei den Umsätzen, sondern auch beim Hauptbeweggrund für den Online-Einkauf: Bequemlichkeit und Einfachheit sind in allen Ländern auf Platz eins. Während allerdings in Italien günstigere Preise das zweithäufigste Argument ist, ist in Österreich und der Schweiz die Unabhängigkeit von Öffnungszeiten am wichtigsten – in Deutschland, Finnland, Norwegen und Schweden ist dagegen die größere Produktpalette relevanter. Was Kunden in allen Ländern bestrafen, indem sie den Kauf im letzten Schritt abbrechen: Intransparenz. Wer hohe Versandkosten erst im letzten Schritt sichtbar macht, verliert bis zu einem Drittel der potenziellen Kunden. Auch eine fehlende Auswahl bei den Zahlungsmitteln führt besonders in Deutschland und der Schweiz zu Kaufabbrüchen im letzten Moment.

International vernetzte Experten und lokale Marktkenntnisse

„Ein breiter Zahlungsmix wird insbesondere für all jene künftig immer wichtiger, die über die eigenen Ländergrenzen hinaus verkaufen wollen, denn die größten Unterschiede beim Online-Shopping gibt es bei der bevorzugten Bezahlmethode in den einzelnen Ländern“, so Santner. Während in Österreich der Kauf auf Rechnung an der Spitze steht (23 Prozent), dicht gefolgt von der Kreditkarte (21 Prozent), wird in Deutschland mit deutlichem Abstand bevorzugt mit E-Wallets bezahlt (39 Prozent), während der Kauf auf Rechnung auf Platz zwei liegt (23 Prozent). In Dänemark und Norwegen steht zwar jeweils die Kreditkarte auf Platz eins (51 Prozent / 45 Prozent), auf den zweiten Plätzen landen aber mit MobilePay (34 Prozent) und VIPPS (23 Prozent) je nationale mobile Zahlungslösungen. In Italien bezahlt die Hälfte der Käufer online am liebsten per Paypal und erst mit weitem Abstand folgt die Debitkarte (19 Prozent).

„Unsere Strategie bei Nexi / Nets setzt deshalb auf zwei parallele Stränge: International vernetzte Payment-Experten in unseren E-Com-Teams in Europa sowie intensive lokale Marktkenntnisse dank Ansprechpartner vor Ort“, sagt Santner und ergänzt: „Unsere Lösungen sind auch für zunächst lokale Start-Ups geeignet, denn sie wachsen mit. Spezifische nationale Zahlungsmethoden oder Zusatzfunktionen wie „Remember-me“ können einfach dann hinzugefügt werden, wenn sie gebraucht werden.“

Die zunehmende Angleichung der nationalen Märkte macht den internationalen Handel für Online-Händler leichter. Solange das Augenmerk auf den länderspezifischen Präferenzen bleibt, liegt darin eine große Chance für den E-Commerce in Europa.

Der gesamte Report kann hier heruntergeladen werden: nexi-e-commerce-2021-report-international.pdf (nexigroup.com)

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