EU-Staaten geben grünes Licht für elektronischen Impfpass

Über einen EU-Impfpass wird seit Monaten diskutiert. Schon im März 2021 machte das EU-Parlament den Weg frei für einen EU-weit standardisierten Impfnachweis. Jetzt haben die EU-Mitgliedstaaten grünes Licht für einen einheitlichen Impfausweis für Reisen innerhalb Europas gegeben. EU-Justizkommissar Didier Reynders begrüßte am Mittwoch auf Twitter eine entsprechende Einigung der Botschafter der 27 Länder. Anschließend muss der Text noch in Verhandlungen mit dem EU-Parlament finalisiert werden. Ab Sommer soll das Dokument zum Einsatz kommen.
Das sogenannte „Grüne Zertifikat“ soll Aufschluss darüber geben, ob ein Mensch das Coronavirus weiterverbreiten kann oder zumindest wie wahrscheinlich dies ist. Neben Informationen über Impfungen sollen dafür auch Testergebnisse und Angaben über eine überstandene Corona-Erkrankung enthalten sein. Für Reisende könnten dadurch Test- oder Quarantänepflichten entfallen.
Das Thema ist ein wichtiges Anliegen insbesondere der stark vom Tourismus abhängigen EU-Länder. Griechenland, Zypern und andere Staaten sind bereits mit nationalen Lösungen vorgesprescht. Die EU-Kommission begann daraufhin, einen gemeinsamen Ansatz auszuarbeiten. Die vorgeschlagene Verordnung würde die nationalen Behörden verpflichten, ihren Bürgern das besagte Dokument auf Anfrage auszustellen.
Die Entscheidung, welche Beschränkungen aufgehoben werden und ob das Zertifikat weitere Erleichterungen ermöglicht, obliegt den einzelnen EU-Ländern. Die 27 EU-Mitglieder verpflichten sich aber dazu, die Impfzertifikate der anderen EU-Staaten anzuerkennen und entsprechend dieselben Rechte zu gewähren.