Corona-Krise

16.04.2021

Kampf der Hotelgruppen um gleichberechtigte Entschädigung

Hotelgruppen_Pressekonferenz am 15.04.2021 im Dorint Hotel am Heumarkt in Köln
© HONESTIS AG

Auf Initiative von Dirk Iserlohe, CEO der HONESTIS AG und Aufsichtsrat der Dorint GmbH, haben sich Vertreter von neun Hotelgruppen am Donnerstag mit einem eindringlichen Appell an die Bundesregierung gewandt und eine vollständige Entschädigung ihrer finanziellen Ausfälle gefordert. Die Hotellerie erbringe ein „Sonderopfer“ für die Allgemeinheit. Trotz Nachbesserungen auf Drängen der Branche reichten die bisherigen Hilfen für die Großen der Branche angesichts der enormen Verluste bei Weitem nicht aus. Damit unterstützten die Hoteliers öffentlichkeitswirksam die Forderungen des DEHOGA Bundesverbandes und des Hotelverbandes Deutschland (IHA).

Neben Iserlohe kamen mit Otto Lindner (Lindner Hotels), Homeira Amiri (Centro Hotel Group), Manuela Halm (Domero), Marco El Manchi (GSH) und Yoram Biton (Leonardo) namhafte Branchenvertreter in Köln zusammen, um die dramatische Lage der Hotelketten an ihren konkreten Unternehmensbeispielen detailliert aufzuzeigen und den gemeinsamen Forderungskatalog zu erläutern. Zugeschaltet wurden Frank Marrenbach (Althoff Hotels) und Alexander Fitz (H-Hotels). Die Hoteliers sprachen mit ihren Forderungen rund 300 Unternehmen mit über 210.000 Beschäftigten aus der Seele, die sich von den bisherigen Hilfen benachteiligt sehen. Die Hoteliers kritisieren besonders die derzeitige Deckelung der Hilfen auf zwölf Millionen Euro.

„Wir Hoteliers brauchen Hilfe“, sagte Otto Lindner, IHA-Vorsitzender und Stellvertretender DEHOGA-Präsident. „Unsere Eigenkapitalreserven sind aufgebraucht, die Lage der Hotels ist furchtbar.“ Gerade die verbundenen Unternehmen und großen Arbeitgeber der Branche seien bei den Finanzhilfen aus dem Visier geraten. „Wir konnten die Hilfen sogar erst am 5. März beantragen, erhielten gestern und vorgestern die Bewilligungsbescheide, aber noch kein Geld.“ Zudem verwies Lindner auf die umfangreichen Schutz- und Hygienekonzepte der Hotels. „Wir sind nicht der Pandemietreiber. Es geht darum, Mobilität zu verhindern. Deshalb steht uns Schadenersatz zu – und zwar wie versprochen großzügig, unbürokratisch und schnell.“

Iserlohe betonte die Dringlichkeit: „Kein Unternehmer kann Rückstellungen gebildet haben, um eine solche Krise zu überwinden." Am 1. Mai werde es ernst, wenn die derzeit ausgesetzte Insolvenzantragspflicht wieder greife. "Je größer das Unternehmen, desto größer die Gefahr der Insolvenz." Die einfachste Möglichkeit wäre aus seiner Sicht eine Festschreibung eines Entschädigungsanspruchs im Infektionsschutzgesetz, um bestehende Förderprogramme zu modifizieren und eine Gleichbehandlung zu garantieren. Eine Alternative hierzu wäre eine deutliche Erweiterung der bestehenden Hilfen. Die Obergrenzen für die Coronahilfen seien zu streichen. „Es geht nicht um Wirtschaftsförderung, sondern um Entschädigung“, stellte Iserlohe klar.

Wolfgang Kubicki wissen die Hoteliers an ihrer Seite. Per Videobotschaft sprach sich der FDP-Vize sich für umfangreiche staatliche Zahlungen aus. „Kein Bereich ist stärker von der Krise betroffen als die Beherbergung und Gastronomie. Es ist ein Gebot der Stunde, die Verluste aufzufangen, um das Überleben einer ganzen Branche zu sichern."

Zur Langfassung des Videos der Pressekonferenz am 15. April 2021 im Dorint Hotel am Heumarkt Köln geht es hier: https://www.youtube.com/watch?v=gNwmeXkfB3I

Und hier zu einer fünfminütigen Kurzfassung: https://youtu.be/YD9dSmOllUA

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